Auf dieser Radtour begleitet man auf knapp 80 km beidseitig den Rhein zwischen Speyer und fast Karlsruhe. Möglich machen das zwei Fähren: Die „Neptun“ Personenfähre im Süden Speyers bei Rheinhausen und die „Peter Pan“ Autofähre bei Leimersheim. So lässt sich, bequem an Altrheinarmen entlang, der Komfort der Dammwachtwege genießen – oder man taucht ein in den Auwald, der den Rhein an etlichen Stellen begleitet.
Die hier beschriebene Tour nutzt bewusst immer wieder auch Wege abseits des fast durchgehen betonierten Rheinhauptdamm-Weges. Nirgends sind die Wege wirklich schwer zu befahren oder eng, aber recht grober Schotter macht manche Strecke direkt am Rheinufer entlang etwas mühsam.
Man kann unmittelbar an der Anlegestelle der Neptun beginnen. Die kleine Fähre bringt einen den Sommer über zuverlässig über den Rhein (Fahrräder werden mitgenommen, dann 2,80 EUR/Person).
Unmittelbar von der Anlegestelle aus geht es den Rhein entlang Richtung Süden. Der Philippsburger Altrhein wird umfahren. Leider kann man direkt am Schöpfwerk den Altrheinarm nicht queren und muß so einen Umweg fahren, bis man bei Philippsburg mit der Brücke hinüber fahren kann Richtung des alten Atomkraftwerks Philippsburg. Die Kühltürme sind vor einigen Jahren gesprengt worden, die Kuppel des Atommeilers wird aber noch viele Jahre dort stehen.
Am Kraftwerk vorbei geht es wieder ganz nach vorne an den Rhein. Gute fünf Kilometer geht es nun -am Vormittag im Schatten der hohen Auwaldpappeln - entlang bis zu einem zum Rhein hin offenen Binnensee. An dessen Ende bleibt man auf dem Rheinhauptdamm und fährt weiter bis zur „Alte Minthe“, einer Flußauen, die nur gelegentlich Verbindung zum Rhein hat. Im weiten Bogen um diesen See herum geht es wieder zurück zum Rhein. Man muß selbst entscheiden, ob man etwas holprig vorne am Ufer entlangfährt oder auf dem gepflegten Dammwachtweg. Der ziemlich große Baggerweiher Giesen lädt zu einer Pause ein – im Sommer sogar zu einer Badepause.
Und weiter geht es auf dem herrlich bequem zu fahrenden Weg fernab jeden Verkehrs weiter nach Süden. Nach dem Baggersee „Insel Rott“ gelangt man wieder zurück zum Rhein (betonierter Weg ab hier). Bald schon kann man in der Ferne die Fähre sehen, die alle 15-20 Minuten den Verkehr auf die andere Seite bringt. Achtung bei Hochwasser: Auf diesem letzten Teilstück gibt es zwei Einlässe in die Überflutungsgebiete hinter dem Uferdamm. Da kann schon mal das Wasser über den Weg hinweg einströmen (ab etwa 700 cm Pegelstand in Maxau).
An der Autofähre „Peter Pan“ kann es auf der Badischen Seite schon mal voll werden. Wohnmobile und Tagesausflügler stehen zum Teil kilometerlang am Ufer und das Restaurant kann an warmen Sommerwochenenden brechend voll sein.
Der Rückweg Richtung Germersheim beinhaltet nun viel Fahrt auf der Schneise, die der Hauptdamm durch den Auwald zieht. Rechts und links stehen dicht an dicht gewaltige Bäume. Die Pappeln ragen teilweise 45 m hoch in den Himmel – gewaltige Säulen, die sich im Wind wiegen. Auch auf dieser Seite des Rheins hat man wieder die Wahl zwischen „direkt am Ufer mit etwas rauerem Untergrund“ oder entlang des Damms. Erst am „Ziegelstein-Museum“ kurz vor Germersheim beginnt ein herrliches Stück betonierten Rheinuferwegs (nach der Querung der Schleuse Sondernheimer Altrhein nächste Wegkreuzunf rechts zum Museum am Rhein).
Durch Germersheim hindurch ist es etwas mühselig, aber der Weg vermeidet so weit wie möglich große Strassen. Der Lingenfelder Altrhein wird als nächstes umrundet. Wenn man dem GPS-Track folgt, taucht man hier am intensivsten in den Aufwald ein. Da die Wege im dichten Vegetationsgrün von Anglern genutzt wird, sind die Wege „autofahrtüchtig“, also ideal auch mit dem Rad zu fahren. Dort, wo der Track in eine Sackgasse abbiegt, war bei dem Hochwasser an dem Tag kein Weiterkommen. Bei Niedrigwasser fürht jedoch der Pfad zurück zu einem Fahrweg.
Einen noch weiteren Bogen fährt man um den Altrheinarm der „Eislache“. Die Qualität der Strassendecke verlockt selbst Inliner dazu, hier entlang zu skaten – fernab jeden anderen Verkehrs.
Den letzten Kilometer fährt man schließlich neben der Zufahrt zum Industriegebiet entlang, bis man wieder am Fähranlger der „Neptun“ ankommt.
Knapp 80 km, aber nahezu keine Höhenmeter liegen hinter einem.