Das Zellertal ist ein im Süden des rheinhessischen Hügellandes liegendes, weitoffene Tal. Es wird von der durchaus ansehnlichen Pfrimm durchströmt. Während die südwärts gerichteten Hänge vor allem dem Weinanbau dienen, ist die nach Norden gerichtete Talseite von Getreideanbau dominiert. Von Monsheim bei Worms nach Marnheim beim Donnersberg durchzieht der Zellertal-Wanderweg die Landschaft und erschließt die gesamte Strecke in drei großen Schleifen. Wer bereits ist, auch gelegentlich einen Feldweg entlang zu fahren, kann dieses sehr schöne Tal an Rand der Rheinebene auch per Rad erkunden.
Die hier beschriebene Rundfahrt beginnt in Monsheim in der Schillerstraße. Ein kurzer Wiesenweg führt entlang der Pfrimm zum Eisenbahn-Viadukt. Unter den hohen Steinbögen hindurch erreicht man eine Brücke und einen Rastplatz. Hier beginnt für einen halben Kilometer ein sehr schön renaturierter Teil der Pfrimm. Kurz darauf wechselt man wieder die Bachseite und fährt unterhalb von den Wingerten auf der Halde weiter die Pfrimm entlang.
Nach zwei Kilometern erreicht man Wachenheim. Hier geht es an einem kleinen Teich am Ortseingang vorbei. Ein winziger Bach leitet neben der Straße hinauf nach Mölsheim, das wie auf einem Aussichtsplatz etwa 80m über einem liegt. Wer den beschwerlichen Weg über den Wanderpfad entlang des Baches meiden will, nutzt die Straße hinauf. In Mölsheim lohnt sich eine kurze Pause auf den Bänken an der „Weinrast mit Weitblick“ über das Tal (neben dem Friedhof).
Nun geht es noch kurz weiter hinauf bis zu den Hochflächen über dem Tal. Bequem geht es nun über einen Wirtschaftsweg bis zum nahegelegenen, weithin sichtbaren „Zellertaler Ehrenmal“. Man kann von der Sitzgruppe über einen Pfad kurz absteigen zu dem Denkmal an die gefallenen Soldaten und zum „Schwarzen Herrgott“, einer hölzernen Jesusfigur am Straßenrand.
Nur wenige 100m weiter käme man bei der Wingertschnegg vorbei. Der Weinberg ist kreisrund als Spirale angelegt – daneben steht ein niedriger Turm mit Sitzgruppe. Der Weg etwas oberhalb ist jedoch erheblich angenehmer zu fahren. Wer mag, kann jedoch auch auf der Straße nach Zellertal fahren. Der Ort liegt mit seinen beiden Kirchen die ganze Landschaft dominierend über der sich windenden Pfrimm. Von hier aus ginge es nach Enselthum und schliesslich Albisheim.
Hier in Albisheim kommt auch der Weg durch die Felder wieder herunter ins Tal. Mit einer rasanten Abfahrt leitet der Betonweg in die Dorfmitte und schließlich für kurze Zeit über die Straße nach Albisheim. Bei Albisheim geht es kurz steil bergauf bis an den Kamm des Wartbergs. Hier steht ein Turm, der bereits 1420 erstmalig als Beobachtungsposten erwähnt wurde. Zahlreiche Bänke und eine sehr schöne, offene Hütte laden zu einer ausgedehnten Pause mit traumhafter Aussicht ein. Im Westen ragt der mächtige Buckel des Donnersbergs auf und im Osten kann man bei guter Sicht bis zum Odenwald schauen.
Die nächsten Kilometer geht es über die kahle, weitgehend ebene Hochfläche durch Felder und einen Windpark hindurch. Kurz vor Marnheim lädt dann wieder ein Betonweg zu einer rasanten Talfahrt ein. Marnheims Wahrzeichen und gleichzeitig auch eines der markantesten im ganzen Zellertal ist der stehengebliebene Teil einer Eisenbahnbogenbrücke. Hier endet auch der von Worms kommende „Zellertal-Radweg“.
Ihn könnte man nun bequem und gut ausgeschildert wieder zurück nach Monsheim nehmen. Doch die Aussicht vom „Rüssinger Berg“ auf das Tal ist durchaus auch lohnend. Und so geht es noch einmal eine ganze Wegstrecke lang hinauf auf die südlich gelegene Hochfläche. Von hier aus kann man fast den kompletten Herweg überblicken. Vorbei am Hof Lindenhof geht es unterhalb des NSG Saukopf (nahegelegen ein riesiger Tagebau) nach Immersheim. Nochmals gibt es eine flotte Abfahrt nach Bubenheim hinunter. Am Friedhof vorbei geht es nun zum letzten Anstieg auf den Kahlenberg, der reichlich mit Windanlagen bestückt ist. Auf seinem Rücken entlang geht es zurück Richtung Monsheim. Man könnte nun direkt dem Betonweg hinab nach Monsheim folgen….oder fährt nach einem Trullo den Wanderwegen folgend hinab nach Wachenheim.
Ab hier geht es nochmals sehr schön an der Pfrimm entlang den Herweg entlang zurück. Am Eisenbahnviadukt lohnt es sich, dem rechten, schmaleren Weg zu folgen. Er führt durch einen dichten, mystischen Vegetationsgürtel an der Pfrimm entlang. Leider ist dieser sehr schön Abschnitt nach 500 m an der Hauptstraße (B271) schon wieder zu Ende und man fährt zurück zur Schillerstraße.